Die Tragödie der "Frostmanns" und ihr Weg ins Ungewisse

Das kleine Dorf Frostholm, nahe Waskir war das Zuhause einer kleinen Familie, die vom Schicksal gezeichnet und dennoch durch ihre Liebe zueinander gestärkt war. Halvard Vidarson, der Vater, war ein starker Holzfäller, der mit harter Arbeit für seine Familie sorgte. Sigrid Gudrundóttir, die Mutter, war eine warmherzige und geschätzte Heilerin, die nicht nur ihre Familie zusammenhielt, sondern auch das Herz des Dorfes war.
Eines kalten Wintermorgens brach die Dunkelheit über Frostholm herein. Ein brutaler Banditenüberfall traf das Dorf, und Halvard fiel im verzweifelten Versuch, seine Familie zu beschützen. Sigrid, die schwer verletzt wurde, opferte sich schließlich, um ihren jüngeren Sohn Eirik Halvardson zu retten. Mit letzter Kraft drückte sie ihm einen Helm in die Hand - ein Relikt, das sie einst von einem sterbenden Krieger erhalten hatte -und sagte: "Dieser Helm wird dich immer beschützen." Dies war ihr letzter Akt der Liebe bevor sie ihren Verletzungen erlag.
Verwaist und traumatisiert wurden die Brüder von ihrem Onkel väterlicherseits, Torvald Vidarson, dem Schmied des Dorfes, aufgenommen. Torvald war ein schweigsamer Mann mit einem Herz aus Gold, der Asgrim Halvardson in die Lehren der Schmiedekunst einführte, während er versuchte, Eirik auf den rechten Weg zu bringen. Doch der junge Eirik, immer ein Freigeist, brachte sich immer wieder in Schwierigkeiten. Schon früh prahlte er mit seinen „Heldentaten" und geriet dabei oft in Konflikte - mit reisenden Händlern, durch unbedachte Wetten oder sogar durch das Beleidigen eines Adeligen.
Während Torvald und Asgrim sich bemühten, die Scherben zu kitten, die Eirik hinterließ, wuchs die Spannung im Dorf. Torvalds angesehener Ruf hielt die schlimmsten Konsequenzen von den Brüdern fern, doch dieses fragile Gleichgewicht sollte nicht von Dauer sein.
Der Verlust des letzten Schutzes

Torvald starb nicht durch einen Unfall - er wurde Opfer eines schwelenden Konflikts. Ein mächtiger und rachsüchtiger Gegner Eiriks, der einst durch dessen Unvorsichtigkeit gedemütigt worden war, kehrte ins Dorf zurück, begleitet von einer Bande Söldner. Sie verlangten Wiedergutmachung, und als Torvald sich schützend vor seine Neffen stellte, kam es zu einem tödlichen Aufeinandertreffen. Der Schmied fiel im Kampf, doch nicht, ohne einige der Angreifer mit in den Tod zu reißen. Die Überlebenden schworen, dass sie zurückkehren würden, um zu beenden, was sie begonnen hatten.
Mit Torvalds Tod verlor Asgrim nicht nur einen Mentor, sondern auch den letzten Halt im Dorf. Ohne den Schutz ihres Onkels wurde die Feindseligkeit gegenüber den Brüdern immer stärker.
Einige Dorfbewohner, die Angst vor weiteren Konflikten hatten, sahen in Eirik die Ursache für all das Unglück. Asgrim erkannte, dass sie im Dorf keine Zukunft mehr hatten - nicht für ihn als Schmied und nicht für Eirik, der immer tiefer in Schwierigkeiten geriet.

Die Suche nach einem neuen Leben

Doch es war nicht nur die Gefahr, die sie vertrieb. Asgrim spürte, dass das Leben im Dorf ihn nicht erfüllte. Er träumte von einem größeren Leben, von Abenteuern, bei denen er nicht nur der Schmied sein würde, sondern ein Krieger, ein Held. Eirik, der sein Leben bisher auf Glück und Geschichten aufgebaut hatte, fühlte tief in sich, dass dies seine Chance war, seinen Heldenruf wahrhaftig zu verdienen - und vielleicht auch endlich den Respekt seines Bruders.
Und so brachen sie eines Morgens auf, die wenigen Habseligkeiten auf ihren Rücken geschnallt. Asgrim trug seinen selbst geschmiedeten Streithammer, ein Symbol seiner Stärke und seines handwerklichen Könnens, während Eirik seinen verbeulten Helm fest auf dem Kopf trug - überzeugt davon, dass er ihn vor jedem Unheil bewahren würde.
Gemeinsam verließen sie das Dorf, das ihnen sowohl Heimat als auch Ort der Tragödie gewesen war. Sie ließen nicht nur die Altlasten, sondern auch ihren Namen im Dorf. Und so machten sich die Gebrüder "Frostmann" auf den Weg in eine ungewisse Zukunft.
Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image.png Ansichten: 0 Größe: 727,8 KB ID: 175