16. Tag im Praiosmond, 1040 nach Bosparans Fall
Als die Beiden die Taverne betraten, sprang der Achaz auf, um Rotang fast überschwänglich zu begrüßen.
Rotang und Grimbald setzten sich zu Ludwig und Gwynwen an den Tisch, während Quaz’Ra vor dem Ende stehen blieb. Rotang erzählt der Gruppe mit stolzgeschwellter Brust, dass Hirschquell von der Wolfsplage befreit sei. Farion würde sich der Gruppe allerdings nicht wieder anschließen, er hatte sich entschlossen, zur Behandlung seiner Krankheit in sein Heimatdorf zurückzukehren.
Die beiden Nachzügler wurden in aller Kürze über die Orgerbande aufgeklärt und Rotang spendierte die nächste Runde Bier für die Gruppe. Während die Helden ihr Bier genießen, tritt der Händler Knisterling, den die Gruppe sicher über den Norrn-Steig begleiten soll, an den Tisch um die reise über den Norrn-Steig zu planen.
Ludwig nutzte den Moment und begann mit dem Händler, um die Bezahlung der Gruppe zu feilschen und die beiden verließen den Tisch. Einige Minuten nachdem Ludwig und Knisterling an einen anderen Tisch gewechselt waren, platzte Rotang in die zähen Verhandlungen und brachte sie scheinbar zu einem jähen Ende.
Während den Verhandlungen am Nebentisch nutzt Eirik die Gelegenheit und wechselt an den Tisch zu Gwynwen. Als aufrichtige Entschuldigung für das Handgemenge mit dem Achaz, überreichte er ihr sein für ihn wertvolles Messer, damit sie auch im Nahkampf gewappnet sei. Die Elfe nahm das Geschenk aus Verlegenheit an, wusste aber nicht recht was sie damit anfangen sollte.
Kurz nachdem Eirik an den Tisch der Thorwalern zurückgegangen war, kehrten auch Ludwig und Rotang an den Tisch zurück.
Nach einiger Zeit erfuhr Rotang über das Handgemenge und über die Verletzung von Gwynwen, für die Eirik und Quaz’Ra verantwortlich waren. Der Halzfäller sprang wutentbrannt auf und hielt am Tisch der Thorwaler eine Ansprache, dass er sowas nicht dulden würde und das er eingreifen würde, sollte sowas nochmal vorkommen.
Nur Thronde wagte es, dem Holzfäller Paroli zu bieten.
Eirik, dem der Vorfall sichtlich unangenehm war, schwieg und auch Quaz’Ra war über seinen Kontrollverlust zutiefst beschämt.
Er wagte es nicht mal, dem wütenden Holzfäller in die Augen zu schauen, geschweige denn, ihm seine Schuld zu beichten.
Ungewollt hatte der Hüne einen Keil in die noch junge Gruppe, denn die Thorwaler würden sich nicht einschüchtern lassen.
Nach einiger Zeit brach die Gruppe auf, den Markt in der Stadt zu besuchen, den der Händler zuvor am Abend empfohlen hatte.
Als die Nacht hereinbrach, erreichten sie den verschneiten Marktplatz. Gwynwen erstand mit der Unterstützung von Thronde einen Rapier. Ludwig, dem die Freigebigkeit seiner Gefährten zuwider war, zog sich nach kurzer Zeit in die Taverne zurück. Der Rest der Gruppe kehrte einige Zeit später gut gerüstet, ebenfalls zur Nachtruhe in die Taverne ein.
Aufbruch zum Norrn-Steig
Früh am nächsten Morgen brachen die Händler unter dem Schutz der Gruppe zum Norrn-Seig auf.
Nach ein paar Stunden, erreichte die Karawane den Bergpass. Die breite Straße wandelt sich zusehends in einen schmalen, in steilen Felswänden gezwungenen Pfad, durch den die Wagen nur noch mit Mühe zu lenken waren.
Die Gruppe war sich einig, wenn es die Ogerbande wirklich geben würde, würde sie hier ihren Überfall planen.
Plötzlich schlug kurz vor den Wage ein großer Felsbrocken ein. Die Pferde scheuen auf und die Händler können die Gespanne erst im letzten Moment zum Stehen bringen. Eine tiefe Stimme hallt durch die Fuhrt “Reisende entrichtet Zoll! Oger euch zermalmen sonst”. Auf einem Plateau in der Felswand prangte ein riesiger Oger mit einer Lederkappe und streckte bedrohlich seine Keule in die Höhe.
Er war flankiert von zwei Orks. Einer von ihnen trug eine auffällig ähnliche Lederkappe wie der Oger. Aus einer Felsspalte hinter den Wägen erschienen zudem noch Goblins und blockierten den Rückweg.
Die Helden sprangen von den Wägen und brachten sich schützend in Position. Die beiden Lager standen sich bedrohlich gegenüber, Rotang versuchte mit erhobener Axt und mächtigen Worten, die Ogerbande von ihrem Vorhaben abzubringen. Händler brachten sich hinter den Wägen in Sicherheit.
Der Oger schrie aus voller Kehle: “Ihr kämpfen wollen?”.
Es herrschte für einen Moment unheilvolles Schweigen, bis der Achaz plötzlich fauchte:
” Wir werden diese Händler gegen euch verteidigen!”
Und schon brach der Kampf los. Zwei Goblins, die den Rückweg blockierten, stürmten mit gezogenen Bögen vor und ihre Pfeile trafen Eirik, der die hinteren Wagen sicherte. Schwer verletzt sackte der Thorwaler unter den Augen seines Burders zu Boden.
Gwynwen reagiert reflexartig und traf einen der Goblin mit ihrem Pfeil obwohl der Gestank des Ogers ihr schwer zu schaffen machte.
Der Oger schleuderte unterdessen einen Felsen auf Thronde und traf ihn knapp. Grimbald stellte sich dem Monster sofort tapfer entgegen.
Der Achaz, bereits durch einen orkischen Pfeil verletzt, stellt sich schützend vor Eirik, der sich mit letzter Kraft zu einem der Händler karren geschleppt hatte. Asgrim stellte sich den nun vier Goblins entgegen und tat alles, um seinen Bruder zu schützen.
Ludwig barrikadierte sich hinter einem Wagen und überzog die Gegner mit einer Barrage von Armbrustbolzen während Gwynwen, dem schwer verletzten Eirik, zur Hilfe eilte, während der Kampf um sie tobte. Unerwartet stürmte der Zwerg am Oger vorbei und griff den Kappe tragenden Ork mit seinem Kriegshammer an und fand sich drei Gegner fast allein gegenüber.
Quaz'Ra, im mitte drei feindlichen Goblins, zog einen Obsidian aus seinem Schuppenbeutel, während sein Schweif ein Stück Eis vom Boden aufnahm und es ihm in die Linke Hand reichte. Sofort schwenkte der Achaz den Obsidian über dem Eis und schleudert es dem Goblin vor ihm entgegen. Mit einem Knall zersprang das Eis, als es den Goblin traf, die scharfen Splitter zerfetzten in die Haut und er stürzte zu Boden.
Zugleich traf einer von Ludwigs Bolzen, einem der Goblins, und riss eine riesige klaffende Wunde. Asgrim waft sich zum Schutz seines Bruders mit aller Macht gegen die vorrückenden Goblins und zerschmettert einen von ihnen mit seinem mächtigen Kriegshammer.
Gwynwin vermochte es dank ihrer eiserner Disziplin und magischer Heilung, Eirik neues Leben einzuhauchen. Sofort sprang der junge Thorwaler auf, unsicher was gerade geschehen war und stürzte sich nach einem kurzen Wort des Dankes and Gwynwen wieder in den Kampf. An der Seite seines Bruders suchte er sofort Vergeltung an den Goblins zu üben, die ihm so zugerichtet hatten.
Derweil stellte sich Grimbald wacker gegen zwei Orks und den Oger, trotz der Angriffe, die auf ihn einprasseln, schaffte er es, den Ork mit der Kappe weiter zu verwunden und ihm beinahe die Kappe vom Schädel zu treiben. Rotang rief Thronde zu, er solle den Zwerg unterstützen, die beiden Goblins würde er alleine schaffen. Todesmutig stürmte Thronde gegen den Oger, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und den Zwerg zu entlasten.
Das Blatt wendete sich zusehends und die ersten Goblins versuchten zu fliehen. Auch der Ork mit der Lederkappe versuchte sich von Grimbald zu lösen, doch dieser stellte ihm nach und mit der Macht von Angrosch erfüllt, schmetterte er den Ork zu Boden.
Mit vereintet Kräften beginnen Rotang, Thronde, Gwynwen und Ludwig den Oger zu bekämpfen, während Asgrim, Eirik und der Achaz die Goblins abwerten. Schon bald brach der Oger unter den Angriffen der Helden zusammen und die letzten lebenden Angreifer flohen Hals über Kopf, um ihre Haut zu retten.
Die Schlacht war entschieden und unsere Helden siegreich.